EVO Event 2024

Vorwort

Mein Herz schlägt wie verrückt, doch wie immer zeige ich nichts nach außen. In der ersten Reihe sitzt Christina, und in ihren Augen sehe ich, dass sie mich mit ihrer ganzen verfügbaren Kraft mental stützt und mir ohne ein Wort zu sagen die Botschaft sendet: „Ich bin bei dir!“ Ermutigt und beruhigt beginne ich also. „Hallo Ihr Lieben, ich bin Magdalena…“

Vor einem Jahr

Ich erfuhr wie alle anderen, dass nach vielen Jahren wieder ein großartiges Networking-Event für Tierfotograf:innen stattfinden sollte. Dieses Mal unter der Leitung von bekannten Gesichtern und Seelen: Kim, Björn und Isabell. Tatsächlich kannte ich alle drei bereits persönlich, und uns verbindet eine Geschichte, die bis zum letzten Event zurückreicht, oder sogar noch weiter, einschließlich wilder Fahrten oder wie mit Isabell, einem intimen und wunderschönen Fotoshooting am Ostseestrand.

Alles neu und doch vertraut

Die Idee des EVO Events ist wunderbar: Tierfotograf:innen zu vernetzen, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich persönlich zu treffen und zu sehen, dass solche Treffen wunderbare Dinge bewirken können. Gemeinsame Projekte entstehen, tolle Gespräche finden statt, oder einfach das Gefühl, in Gesellschaft zu sein von Menschen, die täglich ähnliche Herausforderungen meistern oder mit denselben Ängsten und Träumen aufwachen.

Speaker werden gesucht

Im Verlauf der Ereignisse erfuhr ich, dass noch Speaker für das Event gesucht werden, oder man sich selbst vorschlagen kann, wenn man Lust dazu hat. In diesem Moment war ich niedergeschmettert, dass mein eigenes Herzensprojekt nicht zum Leben erweckt werden könnte. Ich fragte mich, ob es eine gute Idee sei, mich selbst vorzustellen, aber ich sammelte meinen ganzen Mut und kämpfte für mein Herzensthema: Storytelling.

Ich habe es nicht für mich getan

Die ganze Zeit über habe ich das Gefühl, nur ein Werkzeug zu sein, um die Botschaft des Storytellings zu vermitteln. Dass ich ausgewählt wurde, um darüber zu sprechen, zu sensibilisieren und niemals ruhen zu lassen. Dass es wichtig ist, etwas zu verändern und der Fotografie, die ich liebe, noch mehr Sinn zu verleihen. Ich habe einfach gelernt, dass man auch mutig sein darf, wenn man Angst hat. Es war meine Chance, dieses wichtige Thema auf die Bühne zu bringen, und es hat geklappt!

Beruhigende Worte

Kim fand die Idee gut, und auch wenn sie es vielleicht nur wegen unserer Bekanntschaft gesagt hat, wusste sie sicher, dass ich für das Thema Storytelling brenne und dass es schon irgendwie klappen würde. Sie hat mich sogar heimlich bei einem meiner Interviews besucht, und als danach keine Absage kam, dachte ich, okay, jetzt ist sie wahrscheinlich vollständig überzeugt. Mir blieb nichts Anderes übrig, als mich mental vorzubereiten und euch mit diesem Thema zu verzaubern.

26.1.2024

Am Tag vor dem Event fuhr ich nach Uchte zum wunderschönen Hof Frien und traf fast das gesamte EVO-Team. Ich wurde herzlich empfangen und durfte hinter die Kulissen schauen. Mein erster Eindruck war einfach unglaublich positiv. Die Location war ein Traum, das Essen unglaublich lecker, das Team engagiert und mit viel Liebe zum Detail, hatte eine richtig gemütliche Atmosphäre vorbereitet. Man fühlte sich sofort willkommen. Auch wenn der Saal noch leer war, sollte sich das am nächsten Morgen ändern.

Let’s start

Die Aufregung war spürbar. Jeder war sehr fokussiert auf seine Aufgaben und wollte 120 % geben, um keinen Fehler zu machen. Das gesamte Team hatte bis zur letzten Minute alles sorgfältig überprüft und noch einmal abgestimmt. Jeder hatte seine Aufgaben, und sie wurden alle hervorragend erfüllt, kann ich euch jetzt schon zu diesem Zeitpunkt verraten. Ich habe das gemacht, was mich am meisten beruhigt, und habe einfach meine Kamera geschnappt. Ich musste es einfach festhalten. Hier entstand gerade Geschichte.

Alte Freunde und neue Bekannte

Es war wunderbar, so viele tolle Menschen aus ganz Deutschland zu sehen. Es fühlte sich an wie ein Geburtstag, bei dem jeder Gast und gleichzeitig Gastgeber war. Das Lachen war ehrlich, die Umarmungen liebevoll, und obwohl unsere Gesichter vielleicht von den Kämpfen der letzten Jahre müde wirkten, strahlten sie doch wieder mit neuer Kraft, und unsere Augen leuchteten vor Glück.

Der Spirit

Wenn ihr noch nie an einem solchen Event teilgenommen habt, müsst ihr es unbedingt tun. Die Atmosphäre ist einzigartig. Es gibt keine Konkurrenz; alle sind gleich, tauschen sich ehrlich miteinander aus, sprechen aus der Seele heraus. Man probiert neue Dinge aus, lässt sich von anderen inspirieren und schmiedet neue gemeinsame Pläne. Es entstehen einzigartige Herausforderungen (ich warte schon gespannt auf die Nudelchallenge, Julia :D), und neue Freundschaften werden geschlossen.

Sehnsucht

Das haben wir alle wirklich sehr vermisst. Ich persönlich habe unterschätzt, wie schwierig die letzten Jahre für viele waren. Mit welchen Herausforderungen wir zu kämpfen hatten und wie sich die Isolation auf uns ausgewirkt hat. Auch wenn ich eine introvertierte Person bin, merke ich, dass ich mit den richtigen Leuten den ganzen Tag reden und einfach nur Spaß haben könnte. Etwas, an das man sich erinnern kann. Und diese Gefühle sind so wichtig, denn sie tragen uns das ganze Jahr über.

Die Vorträge & Reviewerinnen

An diesem Tag wurden drei Vorträge von @Lizbethswelt, Janine Ulbrich und mir gehalten, und fünf Personen hatten sich als Reviewer bereit erklärt. Warum war ich nicht dabei? Bei all der Organisation ist das etwas untergegangen. Als ich mich selbst angemeldet habe, war davon tatsächlich noch keine Rede. Danach hatte das Team genug zu tun, und ich war zu schüchtern, um zu fragen, warum ich nicht dabei sein durfte. Aber wisst ihr was? Vielleicht war es ja gut so. Denn ich hatte meine Kamera in der Hand und durfte dokumentieren.

Ich beiße nicht

Zum Glück verging die Zeit bis zu meinem Vortrag wie im Flug. Meine Vorrednerinnen hielten super interessante Vorträge, und ich hatte viele tolle Portfolios gesehen und konnte hier und da meine sanfte Meinung dazu abgeben – dafür entschuldige ich mich ein wenig, aber ihr kennt mich – Ehrlichkeit ist mein zweiter Vorname, und ich werde nie ein Freund von Weihnachtskränzen oder Holly Pulver, egal wie ästhetisch die Bilder gemacht werden.

All Eyes on me

Um ehrlich zu sein, dachte ich, da ich nicht so bekannt bin und mich keiner kennt, würde mein Vortrag nicht viele Zuhörer anziehen. Natürlich hatte ich dafür gesorgt, dass alle meine Bekannten da waren, damit ich nicht vor leeren Wänden sprechen musste, aber das Ergebnis war überwältigend. Der Saal war voll! Sogar meine Vorrednerinnen und viele Tierfotografie-Meister waren dabei. Das hat mich zwar ein wenig eingeschüchtert, aber es war auch so wertschätzend.

Time to Speak

Vielleicht war es deshalb, dass die Worte und Gedanken so leicht und klarkamen. Ich habe meinen Vortrag spontan gehalten, weil ich es einfach nicht kann, alles aufzuschreiben oder mich streng an die Präsentation zu halten. Vielleicht hat das dem einen oder anderen nicht gepasst, und einige Sätze klangen vielleicht seltsam, aber die Botschaft war eindeutig, und ich hoffe, sie ist gut angekommen.

Time to say goodbye

Auch die Stunden nach dem Vortrag vergingen wie im Flug. Ich muss zugeben, dass ich vor Aufregung nicht, wie sonst üblich, von Tisch zu Tisch gesprungen bin, um neue Personen kennenzulernen, und umso mehr freue ich mich über all diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben und Lust hatten, mit mir ins Gespräch zu kommen. Dafür bin ich euch sehr dankbar, und ich hoffe, nächstes Jahr alles nachholen zu können.

Nächstes Jahr?

Oh ja, meine Lieben. Das EVO-Event geht weiter, und ich freue mich schon wahnsinnig darauf, euch alle dort wiederzusehen. Die Organisation war fantastisch, das Team mega hilfsbereit und nett, die Location traumhaft, die Tombola voller toller Geschenke im dreistelligen Bereich, und das Essen war sehr lecker. Es gab genug Rückzugsorte, wo man auch mal für sich allein sein konnte und eine Pause machen konnte, was für mich sehr wichtig war.

Epilog

Ich schließe die Augen, aber ich könnte noch zwei weitere Nächte nicht wirklich schlafen. Die Emotionen waren so überwältigend, die Erinnerungen so frisch. Ich fühlte mich wie frisch verliebt, so glücklich und beseelt. Ich werde dem gesamten Team für immer sehr dankbar sein, dass ich ein Teil dieser großartigen Geschichte sein durfte und dass sie an mich geglaubt haben. Und ein bisschen bin ich auch froh, dass ich für mein Herzensthema eingestanden bin.

Ich schließe die Augen und lächele sanft vor mich hin. Das war ein schöner Tag.