Künstliche Intelligenz hilft bei der Arbeit

Künstliche Intelligenz (KI) und die Tierfotografie

Die Zukunft ist jetzt

Alle haben es irgendwie geahnt, aber niemand war so richtig vorbereitet auf das, was da gekommen ist. Mit Neugierde habe ich die Entwicklung der Künstliche Intelligenz (KI)-bezogenen Systeme für Text-Erstellung beobachtet und ausprobiert. Man muss schon sagen, es ist einfach beeindruckend, wie schnell und zielgenau man sich mit diesem Werkzeug behelfen kann. Nein, keine Sorge. Diese Blogbeiträge sind nicht mit KI geschrieben, auch wenn es mir viel Zeit erspart hätte. Und um genau das geht es allen: die Zeit.

Zeit ist Geld

Es ist keine Überraschung, dass wir immer weiter Technik entwickeln, die uns helfen soll Zeit zu gewinnen. Mehr Zeit, mehr Freiraum. Für Weiterentwicklungen und Arbeit. Hah, wer denkt, wir wären irgendwann damit fertig, der liegt, glaube ich, richtig falsch. Wir Menschen können einfach nicht nur herumsitzen. Oh nein. Es überrascht mich daher nicht, dass die KI auch die Bildbearbeitung erreicht hat. Der Vorreiter in der Bildbearbeitungsprogramm-Szene hat schon einen ersten Betatest gestartet, um uns zu zeigen, was alles möglich ist.

Künstliche Intelligenz hilft bei der Arbeit
Dieses Bild, habe ich mit Hilfe der KI Technik im Bereich Bildrauschen verbessert.

Die Vorstellungskraft ist die Grenze

Und möglich ist einfach unglaublich viel. Wer schon an den ersten Bildern gesessen hat und die neue Technik ausprobiert, der kann trotz aller Kritik nur staunen. Die Möglichkeiten, die sich gerade eröffnen, sind grenzenlos. Mit nur einem Klick lassen sich einfach störende Elemente entfernen oder retuschieren, fehlende Teile des Bildes werden erstellt und das alles ganz genau angepasst an die Farben und die Stimmung deines Bildes. Das, was jetzt ein paar Sekunden dauert (je nach Leistung des PCs), hat uns früher stundenlang am Schreibtisch beschäftigt. Was für eine Erleichterung für unsere Arbeit.

Auf einmal macht die Arbeit wieder Spaß

Die Wahrheit ist: So wie wir alle Fotograf:innen das Fotografieren unglaublich lieben, so wenig Begeisterung ruft die Retusche von Zäunen und Leinen hervor. Da kann einem schon mal richtig die Lust vergehen, wenn man einen Spinnennetz-ähnlichen Hintergrund auf den Traumfotos hat. Es fühlt sich wie eine von Gott erhörte Bitte der Tierfotograf:innen an, dass in diesem Bereich etwas Fortschritt passiert.

Die Angst um die Arbeitsplätze

Allerdings macht das, was wir mit solcher Begeisterung begrüßen, auch manchen Menschen Angst. Viele kreative Arbeitsbranchen haben in letzter Zeit sehr viele öffentliche Proteste gestartet, dass die KI-Technik nicht unbegrenzt genutzt werden sollte und haben sich gegen diese Technik ausgesprochen. Auch vielen Fotograf:innen macht die Technik Angst. Es fühlt sich so an, als würde die Ära der Fotografie zu Ende gehen. Vielleicht braucht uns bald niemand mehr, um Fotos zu erstellen, da jeder es selbst machen kann. Aber Moment… das ist eigentlich jetzt schon möglich und auch ganz ohne KI.

Ein Blick in die Geschichte der Fotografie

Ich bin alt genug, um euch etwas aus meiner eigenen Erfahrung zu beschreiben. Als ich meine Ausbildung zur Fotografin gemacht habe, haben wir alle noch mit analogen Kameras fotografiert. Wir haben Filme entwickelt und etliche Stunden in der Dunkelkammer verbracht. Ja, solche Zeiten gab es auch. Zu meiner Zeit kamen in Polen gerade die ersten digitalen Kameras auf den Markt. Wir „Künstler:innen“ fanden es schrecklich und viele haben damals auch gesagt: „Die Ära der Fotografie geht zu Ende. Die digitale Fotografie ist keine echte.“ Kommen euch solche Sätze auch irgendwie bekannt vor?

Die Bild-Manipulation

Die Kritiker:innen, die denken, die Bild-Manipulation sei etwas ganz Schreckliches, haben, glaube ich, noch nie die schon erwähnten Zäune entfernt. Ja, im Grunde genommen „schummeln“ wir auf unseren Fotos schon sehr lange. Man denke an die Beautyretusche, das Erstellen von Haaren, das Hin- und Herziehen eines Bildes oder Motivs. Diese Tätigkeiten sind so verbreitet, dass wir sie gar nicht als schlimm betrachten. Und dennoch sind es ebenfalls Manipulationen an einem Bild.

Missbrauch der Technik

Was unumstritten ist, ist, dass diese neue Technik uns in der Zukunft super viel Verwirrung bringen wird. Wir werden uns jedes Mal fragen: Ist dieses Bild echt? Viele fürchten, dass diese Art der Technik missbraucht wird, um anderen Leuten Schaden zuzufügen. Es ist leider so, dass wir als Fotograf:innen auch schon vor den Zeiten von KI eine unglaublich große Verantwortung hatten, Bilder möglichst vorteilhaft oder neutral zu gestalten. Wir haben immer den Vorteil, abgebildete Situation so zu zeigen, wie wir es wollen. Es liegt also in unserer Hand immer noch darauf zu achten, was und wie wir die Bilder der Welt zeigen.

Uns ist überlassen, die Botschaft hinter unseren Fotos

Die Technik, die zum Denken bringt

Was wir aber übersehen und was passieren kann, ist, dass viele Menschen endlich anfangen gesehene Bilder zu hinterfragen. Ich glaube, durch die ständig präsente Bildwelt sind wir etwas abgestumpft, was unseren Bildkonsum angeht und nehmen alles, was wir sehen, als wahr an. Wie oft habe ich schon Streitigkeiten gehört, die auf Basis einer TV-Reportage geführt wurden. Ich will gar nicht wissen, wie viele fachliche Meinungen geäußert wurden aufgrund von „was wir schon mal irgendwo gehört haben“. Wäre es nicht toll, sich mal zu fragen, ob ich es glauben möchte, was ich sehe?

Künstliche Intelligenz gegen Fototouristik

Ich feiere gerade aber auch einen anderen Aspekt, den die Künstliche Intelligenz mit sich bringt. Und zwar es gibt hunderttausende Menschen auf diesem Planeten, die, besonders jetzt in Zeiten von sozialen Netzwerken und Influencer:innen, die Orte bereisen wollen, die sie eben angepriesen bekommen haben oder um selbst positiv aufzufallen. Viele machen das nicht, um dem Ort Respekt zu erweisen, oder etwas von anderen Kulturen zu lernen, sondern einfach um andere zu begeistern und etwas anzugeben. Ich glaube, die Natur wird sich freuen, wenn jemand darauf verzichten kann, einen unberührten Ort zu besuchen, nur um ein Foto für die sozialen Netzwerke zu erstellen.

Ist die Veränderung also gut oder nicht?

Ich glaube, eine klare Antwort gibt es nicht. Es gibt, wie bei allem auf der Welt, Vor- und Nachteile. Ich würde es weder komplett disqualifizieren noch sofort gewerblich umsetzen. Auch die Angst, dass uns die KI-Technik ersetzen kann, würde ich nicht unterschrieben wollen, da es da noch eine Sache gibt, besonders in künstlerischen Bereich.

Künstliche Intelligenz und die Emotionen

Wir alle vergessen eine sehr wichtige Sache, besonders im privaten Kund:innen-Sektor und im Bereich der Reportagen. KI kann so gut sein, wie sie nur will, aber eines kann sie nicht: Egal ob bei der Texterstellung oder den Bildern, sie kann keine Emotionen zeigen. Sie kann uns nicht so zeigen, wie wir sind. Sie kann uns nicht durch die Augen einer anderen Person zeigen. Wir sind einzigartig, so wie unsere Fotografie es ist. Und das wird sich niemals ändern.

Neues Werkzeug, neue Möglichkeiten

Wir sollten KI als ein Werkzeug in den Händen der Erschaffenden sehen. Wir entscheiden immer noch, wie das Bild am Ende aussehen wird. Schon immer war mir sehr wichtig, meinen Lehrlingen zu zeigen, dass nicht die Technik entscheidet, ob wir ein gutes Foto machen können oder ob es voller Geschichte sein wird, sondern wir selbst. Zu einem gelungenen Bild braucht es nicht nur die visuelle Komponente, sondern auch sehr viel Geschichte und Erfahrung, die wir mit uns tragen. Erst dann ist ein Bild vollständig und bleibt in der Erinnerung.

Eine Geschichte ist es etwas mehr als nur ein Foto
Um ein interessantes Foto voller Geschichte zu erstellen, braucht man etwas mehr als nur gute Technik

Ästhetik “to go”

Wir sollten Künstliche Intelligenz als eine Erweiterung unserer Arbeit sehen. Mit dieser Technik können wir unseren Kund:innen eine unbeschreibliche Komponente anbieten. Niemand muss mehr in die Berge fahren, um einen im Hintergrund zu haben. Keiner muss ins super kalte Meer rein, wenn man es nur auf einem Foto haben möchte. Wir haben die Möglichkeit, unseren Kund:innen das zu geben, was früher fast unmöglich war. Und am Ende des Tages sind es trotzdem wir, die entscheiden, wie das Bild am Ende aussehen soll.

Rechtliche Absicherung

Was am meisten Spaß macht, ist oft gesetzlich richtig geregelt. Und das ist das einzige, was in der KI-Welt noch fehlt. Das ist auch der Grund, wieso ich es beispielsweise meinen Kund:innen noch nicht anbiete, da ich nicht sicher bin, wie die Verwendung der Fotos rechtlich aussieht. Es ist halt so, dass die Technik meist schneller ist als die Gesetze und es muss erst mal etwas schiefgehen, damit die Notwendigkeit gesehen wird, es rechtlich zu regeln. Ich bin mir sicher, dass bald eine kommerzielle Nutzung der Fotos auch möglich wird. Es bleibt nun abzuwarten, wann es passiert und zu welchem Preis.

Das ist kein Fachbericht

Worauf ich euch aber am meisten sensibilisieren möchte ist, dass es sich in diesem Blogbeitrag nur um meine persönliche Meinung handelt, die gerade nicht nur das „Schlimme“ an der neueren Technik sehen möchte. Wie jedes Werkzeug, kann natürlich auch dieses genutzt werden, um Böses zu erschaffen. Dafür haben wir genug Beispiele weltweit. Aber die Technik kann auch Gutes tun und wir müssen uns als Menschen dabei nicht verlieren. Wir sind die Künstler:innen. Die Welt ohne Grenzen war schon immer präsent in unseren Köpfen. Habt bitte keine Angst davor, was die KI-Technik ermöglichen kann, sondern davor, dass wir aufhören zu denken und zu fühlen. Dann sind wir den Maschinen ähnlich.

Eure Meinung

Ich bin super gespannt, wie ihr die Entwicklung seht und ob ihr die Technik schon ausprobiert habt. Wie ihr die Möglichkeiten seht und die Gefahren. Am Ende entscheiden wir natürlich selbst, ob wir die KI nutzen oder nicht. Habt ihr Lust, darüber zu diskutieren? Vielleicht gibt es ja bald ganz tolle Möglichkeit dazu, sei gespannt.

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