Ich baue mir mein Zuhause

Unmögliches wird wahr

Manche Dinge passieren so unerwartet und doch geschehen sie nicht ohne Grund. Manche Sachen, die verloren scheinen, wandeln sich zu einem viel späteren Zeitpunkt in das schönste Ereignis unseres Lebens. Und so nahm ich unerwartet und doch verdient an einem absolut fantastischen Wochenende-Workshop in Amsterdam teil, gesponsert von der Firma NIKON im Rahmen des Fotowettbewerbs Nikon Female Facetes.

Aber wie fing das alles an? Im Jahr 2021 kam ich unter die 20 Finalistinnen des allerersten Fotowettbewerbs der Firma Nikon, der den Frauen in der Fotografie gewidmet ist, dem NIKON FEMALE FACETES. Und auch wenn ich nicht den ersten Platz belegte, hatte ich nie das Gefühl als Verliererin dazustehen. Ganz im Gegenteil. Es war für mich die erste so bedeutsame Auszeichnung von einer Firma, an die ich schon lange mein Herz verloren habe. Das NIKON-Team hat MEIN Foto aus 4000 anderen gewählt. Boahha, so schön und so unrealistisch.

Leider wurde der Workshop, den wir gewonnen hatten, dank Corona-Maßnahmen verlegt und beim Ersatz-Termin konnte ich dann aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen. Denn zwischen dem Einreichen des Fotos für den Wettbewerb und dem ersten Termin für den Workshop durfte ich einen kleinen Menschen auf die Welt bringen – und meine ganze Welt hatte sich geändert.

Als ich die Ergebnisse meiner Kolleginnen vom Workshop sah, war ich etwas traurig, nicht dabei gewesen zu sein, aber wie sich später herausstellte, hatte mir nichts Besseres passieren können. Die Organisatoren des Fotowettbewerbes boten mir stattdessen an, an dem kommenden Workshop teilzunehmen.

Das TOP 20 Foto in Nikon Female Facetes Fotowettbewerb im Jahr 2021

Vom Coach zum Flieger

Am Donnerstag, den 23. März 2023, saß ich auf meiner Coach und hatte so eine Vermutung. Via Instagram machte ich eine Entdeckung: Irgendwie packten die ganzen coolen Mentorinnen des Fotowettbewerbes ihre Sachen und reisten alle nach Amsterdam. Und so auch die Gewinnerinnen der aktuellen Edition des #nikonfemalefacetes -Fotowettbewerbes. Ich dachte: „Oh nein, die haben mich einfach vergessen.“ Ich war sehr traurig, aber auch vom Alltag und einem schon seit einer Woche kranken Kind zu Hause viel zu erschöpft, um mich darüber zu ärgern. Ich schrieb die liebe Johanna @victoriasschwester , das Herz des Organisationsteams und die absolut gute Seele der Firma Nikon noch an, aber in den ganzen Vorbereitungen der Veranstaltung ging meine E-Mail etwas unter. Ich habe es versucht, dachte ich mir, aber das war es. Wer wäre so verrückt, mich noch so ein paar Tage vor dem Workshop dazu zu holen. An diesen Mittag schrieb ich noch ein letztes Mal die lieben Mentorinnen Christine @tirckytine und Heike @heike_jasper_farbgetreu per Instagram, wie schade ich es finde, nicht dabei sein zu dürfen…  Und dann…

Dann passierte eine Reihe von unglaublichen Ereignissen. Die liebe Heike ergriff einfach die Initiative, kontaktierte alle wichtigen Personen direkt und stellte mir dann die Frage: „Würdest du spontan dazu stoßen wollen?“. Und ich? Ich saß da mit einem Taschentuch in der Hand und einem halb-gesunden Kind auf der Coach, in einem unaufgeräumten Haus und mit einer Frisur, die schon bessere Zeiten gesehen hat, und dachte ich mir: „Wieso nicht?“. Manche Chancen gibt es nur einmal im Leben und das war genau eine davon. Ich hätte hunderte Gründe gehabt, um nicht fliegen zu können: ich könnte beleidigt sein, enttäuscht, einfach nicht 100% gesund (Corona war es nicht, ich habe mich mehrfach getestet), hätte absagen können, weil der Schnupfen nicht aufgehört hat und und und. Aber nein, stattdessen buchten wir innerhalb einer Stunde einen Flieger und auch wenn ich außer dem Ziel Amsterdam nichts mehr wusste von dem Wochenende, fing ich mit einem dicken Grinsen an, meinen Koffer zu packen.

Oh Gott, ich bin dabei!

Durch die Aufregung konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Ich brauche immer einen Moment, um mich auf das Fliegen selbst vorzubereiten und das war hier nicht möglich. Dann kam für mich hinzu, sich mit so vielen mir unbekannten Personen zu treffen. Für mich als introvertierte Persönlichkeit ist das eine große Challenge. Aber das alles sollte nicht so wichtig sein, denn ich war dabei! Wie unrealistisch, wie wunderbar.

Freitagabend war es dann so weit. Ich stand alleine auf dem riesigen Flughafen von Amsterdam und dachte mir „Oh mein Gott, ich bin wirklich dabei!“. Aber so ganz allein war ich dort dann doch nicht. Die liebe Johanna, die das ganze organisiert hat, war da. Sie holte mich und meine liebe Kollegin Steffi, die etwas später auch dazu kam, vom Flughafen ab. Sie hatte es nicht gut gefunden, dass wir uns in der Nacht allein durch Amsterdam rumtreiben. Sie hat so fürsorglich und voller Verständnis für uns Frauen mitgedacht. Das habe ich so bei noch keinem anderen Event erlebt. Spätestens da wurde mir klar, dass dieses Wochenende so anders wird als alles was ich bis dahin kannte.
Und ich hatte nicht mehr recht haben können.

Let me introduce myself

Da mich keine Person, inklusive mir selbst, an diesem Wochenende erwartet hatte, war die Überraschung groß, auch für einige unserer wunderbaren Mentorinnen. Ganz zu schweigen von den Teilnehmerinnen, die keine Ahnung mehr hatten, wer ich bin. Zum Glück waren Anne @anne.geier.fotografie , die Finalistin der aktuellen Edition, und Alica @rayonphotography , die Gewinnerin meiner Edition, auch dort. Da wir uns schon länger kannten, konnte ich mich bei ihnen in einer bekannten Umgebung etwas aufwärmen. Aber es dauerte nicht lange, bis die ersten tollen Gespräche mit neu kennengelernten Kolleginnen zu einem Gefühl der totalen Schwesternschaft und Wertschätzung geführt haben. Die Atmosphäre unter den Mädels war einfach einmalig.

Was ich nicht erwartet hatte und was mich auch etwas aus der Bahn warf, war die Vorstellungsrunde und Urkunde-Vergabe. Ich habe alle aktuellen Finalistinnen richtig bejubelt, da die Bilder im Finale einfach top waren und jede durfte auch kurz auf die Bühne, um ihre Urkunde zu holen. Was für eine Überraschung war es für mich, als die liebe Johanna ganz zum Schluss noch meine ungewöhnliche Teilnahme ansprach und mich darum bat, mich ebenfalls zu zeigen. Dann überwältigten die Emotionen mich doch. Die Tränen der Freude flossen durch mein Gesicht. Ich glaube aber das war nicht alles bzw. nicht der richtige Grund meines emotionalen Ausbruchs.

Diese plötzliche und unerwartete Teilnahme kam genau richtig zu einem Zeitpunkt eines großen Wandels bei mir. Die letzten Jahre haben mich innerlich sehr verletzt und die Zweifel an meine eigenen Fähigkeiten hatten zugenommen. Das Selbstbewusstsein war fast bei null. Und dann war da doch das Gefühl, dass die viele Arbeit, der Fleiß, das Geld und die Tränen, die ich in meine Träume gesteckt hatte, belohnt wird. Dass gesehen wird, dass ich existiere, dass ich stolz sein darf auf das, was ich geschafft habe. Mit den Tränen ließ ich auch die ganzen schrecklichen Zweifel und Unsicherheiten los. Ich war endlich frei.

Und dann ging es an die Praxis…

Tricky, tricky, Tirckytine!

Meinen ersten Workshop an dem wunderbaren Wochenende wollte ich unbedingt bei Christine @trickytine , DER Köchin und Bloggerin aus Ba-Wü, verbringen. Ich kannte ihr Profil bei Instagram und fand sie unglaublich sympathisch. Auch wenn das Thema des Workshops „Vom Blog zu Erfolg“ nicht so meins war, war mir viel wichtiger, sie kennenzulernen. Jedoch kam alles anders als erwartet. Ich bedauere so sehr, dass ich mich nicht selbst fotografieren konnte, als ich sagte: „Ich bin nur hier, um dich kennenzulernen. Ich brauche keinen Blog. Ich habe ihn gerade von meiner Seite entfernt.“ Einen Moment nach dem Workshop schrieb ich meine Webdesignerin an: „Gina, wir machen doch den Blog und zwar ab sofort bitte!“. Christine drehte meine Meinung innerhalb von einer Stunde komplett um. Ihre unglaubliche Geschichte und ihre einfachen und vor allem verständlichen Tipps zum Blog führen, führten dazu, dass ich heute meinen Beitrag hier schreibe und nicht in den sozialen Netzwerken teile. Was für eine Wandlung. Ich glaube nicht an Zufälle, deswegen war dieser Workshop womöglich der wichtigste, den ich je machen konnte. Mir wurde sozusagen direkt vor die Nase das geschoben, was ich brauchte. Christine hat mir eine „Maurerkelle“ in die Hand gedrückt, um mir mein eigenes Zuhause zu bauen. Auf meinem privaten Grundstück. Ganz meins und so wie ich bin.

Storytelling is a LightHOUSE

Mit dem zweiten Workshop durfte ich meinem Herzensthema folgen, und zwar direkt ins Universum der Peoplefotografie und dem damit verbundenen Storytelling. Ein spannendes Gebiet für eine Tierfotografin. Liebe Mentorinnen vom #nikonfemalefacets -Team: Marion @marionpayr und Alina @rrrudya bereiteten uns erst ausführlich vor, sprachen die wichtigsten Details an und dann ging es an die Praxis. Unser Model war die unglaubliche, starke und wunderschöne Katro Zauber @katrozauber mit einer Geschichte wie aus Hollywood. Die erzähle ich euch vielleicht ein anderes Mal 😉 Aber genau diese Geschichte und unser Thema haben mich dazu gebracht, wieder etwas tiefer in die Materie zu gehen. Somit habe ich mich von meinen lieben Kolleginnen mit dem Stil etwas entfernt, bin dafür aber meinen eigenen Gefühlen und meiner Ästhetik sehr nah gekommen. Es fühlte sich sehr gut an, ein neues Gebiet zu entdecken. Marion und Alina erlaubten mir in das von mir gerade gebaute Zuhause viel Licht reinzulassen und zeigten, dass außer einer „offenen Tür“ noch so viele andere Perspektiven und Möglichkeiten gibt. Dafür werde ich den beiden für immer sehr dankbar sein und genau wie bei Christine auch ließ mich das Gefühl nicht los, dass es genau für mich bestimmt war, an diesem Workshop teilzunehmen.

Das Dach von NIKON DACH

Der dritte Workshop war mein kleines Highlight. Ein sicherer Hafen – mit einer Mentorin aus meinem Heimatgebiet Tierfotografie – Alexandra Evang @alex_lovesnelly . Aber dieses Mal ging es nicht um Pferde oder Hunde, sondern um unser Mindset und wie wichtig es für uns ist. Ich durfte Alexandra schon vor sieben Jahren auf einem Workshop besuchen und gefühlt hat das Leben einen Kreis gemacht. Von einer Person, die schüchtern das zweite Mal im Leben Pferde fotografierte zu einer Person, die die Welt bereist, um sie fotografieren zu dürfen. Was für ein Weg und eine Wandlung. Und doch saß ich da mit Tränen in den Augen, als ich meine Ängste aufschreiben sollte. An meiner Seite zwei wunderbare Frauen: Leevke und Anne, die dieselbe Aufgabe hatten. Ich glaube, aus Respekt und aufgrund der Wichtigkeit dieses Momentes, habe ich mich nicht getraut, mal einen kleinen Blick auf die Sätze meinen Kolleginnen zu werfen. Trotz der großen Gruppe war das ein so intimer Moment. So bedeutsam und in die Tiefe gehende Stunden. Ich glaube, nach dem Workshop haben wir uns alle verändert und mit viel mehr Mut und Stolz den Raum verlassen. Stolz auf das, was wir sind und was wir schon alles erreicht haben. Stolz darauf, was wir noch bauen. Dieser Workshop hat auf jeden Fall ein solides Dach über meinen Kopf gebaut. Ein geschützter Raum zum Wachsen und Träumen.

Ein Raum voller Frauen für Frauen

Dieses Wochenende, dieses Event, organisiert von der Firma NIKON, war so unglaublich motivierend und inspirierend. Eine Bereicherung auf jeder Ebene. Mit so viel Liebe von Johanna und ihrem Team vorbereitet und von den Mentorinnen geführt. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass wir schlechter sind oder weniger erfolgreich. Sie saßen mit uns an einem Tisch, lachten (besonders mit von mir noch nicht erwähnten großartigen Mentorin: Tanja Brandt @tanja_brandt ) und vergaßen Tränen. Es war so echt und schön. Ein Raum gemacht zum Wachsen. Ich weiß nicht, wie ich mich für das alles bedanken kann, auch bei den lieben Teilnehmerinnen. Auch unter uns war die Stimmung so friedlich und herzlich. Man fühlte sich an jeder Stelle behütet, sicher und schön. Sich einfach einmal nicht vergleichen zu müssen oder verstecken, einfach authentisch zu sein – ein großes Privileg.
DANKE, DANKE, DANKE NIKON DACH für dieses großartige Event! Danke an euch alle, die ihr da wart. Und DANKE, dass ich da sein durfte. Ich werde es nie vergessen.

Ob es ein Zufall ist, dass ich mit diesem Artikel meinen neuen Blog anfange? Ich glaube nicht an Zufälle.

Zuhause angekommen

Als ich mein Zuhause am Freitag verlassen habe, war ich ganz anders. Müde, verzweifelt und auch etwas verunsichert, wie die Zukunft aussehen wird. An dem Wochenende wurde ich ein anderer Mensch. Ich sehe meine Herausforderungen wie Stufen, die mich zu meinem sicheren Zuhause führen und anstatt darüber nachzudenken, wie ich da hochkomme, habe ich einfach den ersten Schritt gemacht. Ich drehe mich um und sehe die „alte Magdalena“ und sage ihr: „Komm, wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber es wird ein schöner sein. Es wird unser Weg sein, wir gehen jetzt nach Hause…“

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4 Antworten

  1. Liebe Magda, du kannst soooo stolz auf dich sein… Ich bin es auf jedenfall. Du gehst Deinen Weg, egal wie steinig und holprig er ist. Aber du hast dich nie komplett verloren und bist immer du selbst geblieben. Das schaffen nicht viele Menschen. Bleib dir immer treu und alles wird gut.
    Danke das du uns alle so daran teilhaben lässt
    Fühl dich gedrückt
    Deine Nadine

  2. Liebe Magdalena, dein erster Blogpost ist so mitreißend, so berührend, so wunderschön! Es macht mich einfach glücklich, so viel von dir hier zu spüren und habe Gänsehaut allover.

    Es gibt keinen Zufall, das steht fest. Es gibt aber Optionen, welche Entscheidungen wir für uns fällen. Du hast so viel richtig gemacht, für dich, für dein Leben, für dein Sein.

    Ich feiere dich sehr und freue mich unendlich mit dir!

    Deine Tine

    1. Oh Tine <3 Ohne DICH wäre es gar nicht möglich gewesen. Ich hätte ein anderen Weg genommen und wer weißt wo er mich geführt hätte. Ich bin so unendlich dankbar für unsere Begegnung, ich bin so unendlich dankbar dass es DICH gibt <3

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