Schulpraktikum als selbstständige Tierfotografin

„Ein Gastbeitrag von Rebekka, meiner Schulpraktikantin“

Es sind die Kleinigkeiten, die einen glücklich machen

Der Anfang

Und noch eine Absage: „Wir nehmen grundsätzlich keine Schulpraktikanten“. Das kann doch nicht wahr sein! Wir machen für die Schule ein zweiwöchiges Betriebspraktikum und ich war fest entschlossen, in eine Tierarztpraxis zu gehen, doch danach sah es nach all den Absagen nicht aus. Ich müsse mir wohl oder übel etwas Anderes suchen. Aber was nur? Mein Traum: Tierärztin, am besten im Kreis Pinneberg. Doch alle, die ich fürs Schulpraktikum angefragt hatte, haben abgelehnt. Es gibt auch noch andere spannende Berufe, die ich im Schulpraktikum erkunden kann, dachte ich mir. Vielleicht Tierfotograph?

So kam ich als Praktikantin hierher, zu HUNDErt Blicke und zu Magdalena. Und das bin ich: Rebekka, seit kurzem, oder schon etwas länger, Hobbyfotografin.

Zusätzliches Projekt: Little Folk

Nachdem ich nun meinen Praktikumsplatz hatte, mit dem ich auch sehr zufrieden war, freute ich mich schon riesig auf die Zeit, in der ich Magda bei Ihrer Arbeit begleiten durfte. Und doch musste noch so viel Zeit vergehen, bis es endlich losging. Umso mehr freute ich mich, als sie mich fragt, ob ich an dem Wochenende, das zwischen den beiden Praktikumswochen liegt, bei einem besonderen Projekt mit anderen Fotografen mitmachen wollte. Beim Portfolio Tag Litte Folk. Natürlich war ich sofort begeistert, einen schönen Tag mit Shetlandponys zu verbringen und nebenbei ein paar Bilder zu machen. Doch wenig später bekam ich die Nachricht, der Termin müsse um eine Woche nach vorne verschoben werden und liegt somit nicht in meiner Praktikumszeit. Trotzdem durfte ich dabei sein und sagte sofort zu.

Foto: Rebekka

Zwischen Aufregung und Vorfreude

Der große Tag vor meinem Schulpraktikum, auf den ich mich so freute war endlich da.

Los ging es mit einem gemütlichen, gemeinsamen Mittag, bei dem wir uns alle gegenseitig ein wenig kennenlernen konnten. Für mich war es das erste Mal, bei einer professionellen fotografischen Begleitung dabei zu sein. Umso gespannter war ich, wie es wohl werden würde und nochmal mehr, weil ich einen Auftrag hatte: Backstagevideos drehen. Der Plan: mehrere Gelegenheiten zum Fotografieren mit verschiedenen Zusammensetzungen der Herde.

Schulpraktikum auf der Weide

Als wir auf dem Gestüt ankamen, ging es direkt los. Die Stuten mit ihren Fohlen sollten zusammen mit einem dreijährigen Junghengst auf die Weide mit Waldstück, um sie zu fotografieren. Am Anfang war ich noch etwas unsicher und schaute mir das Ganze an, bevor ich mit den kurzen Videos begann. Später griff ich dann auch zu meiner Kamera, um den Tag in Bildern festzuhalten. Es war erstaunlich, wie schnell die Zeit doch verging! Mit nicht weniger Action ging es beim Hengst weiter, den wir alleine fotografierten. Dachten wir zumindest, bis wir bei dem Hengst auf der Weide standen und nichts passierte. Die zündende Idee: mit einer attraktiven Stute auf der angrenzenden Wiese auf und ab laufen, um den Hengst in Bewegung außerhalb seiner Ecke mit störendem Hintergrund zu sehen. Es funktionierte. Atemberaubend, wie majestätisch und vor allem schnell diese Tiere sein können.

Vorfreude ist die beste Freude

Anschließend gönnten wir uns eine entspannte Pause, bevor wir die Stuten nochmal alleine mit ihren Fohlen fotografierten. Im Gegensatz zur ersten Fotobegleitung heute war nun alles ruhig und entspannt. Zeit für Streicheleinheiten und Bilder von verspielten Fohlen bei ihren Müttern.

Am Abend lag ich glücklich aber erschöpft im Bett und dachte mir: „Wenn das erst der Anfang war, dann freue ich mich schon riesig auf die nächsten zwei Wochen!“ Und da wusste ich noch nicht, was mich alles erwarten würde, obwohl es in der letzten E-Mail hieß: „Die Woche danach ist voll also erhole dich schön […] Montag geht richtig los 😄“ 

Foto: Rebekka

Viel Zeit

Nun ging es richtig los. Endlich! Am Montag begann es mit Social Media Arbeit. Werbung für das Webinar Spirit of the Storytelling musste gemacht werden, denn es sollte diese Woche stattfinden und wir wollten möglichst noch neue Teilnehmer darauf aufmerksam machen. Ich hätte vorher nie gedacht, dass man fast einen halben Tag mit einem Post für Social Media verbringen kann. Zusätzlich haben wir uns schon mal die Videos von der Fohlenschau, die Magda am Wochenende besucht hat angeschaut. Für Zuhause bekam ich auch noch eine Aufgabe: Flyer verteilen. Auch soll ich in den zwei Wochen in einem Blogartikel über mein Schulpraktikum berichten. Das ist dieser hier, den Du gerade liest. Das ist meine Arbeit, in der ich Dir ein paar Eindrücke geben möchte.

Adleraugen

Am nächsten Tag stand eine fotografische Begleitung für Pädagogisches Reiten einer Kindergartengruppe an. Ich hatte aus Datenschutzgründen zwar keine direkte Aufgabe, dafür aber genügend Zeit, Magda bei ihrer Arbeit zu beobachten. Faszinierend fand ich, wie sie alles genau beobachtet hat und im richtigen Moment den Auslöser drückt. Und obwohl die Kinder auf zwei Ponys gleichzeitig ritten, schaffte sie es, jedem Kind genug Zeit zu widmen um schöne Erinnerungen festzuhalten. Im Büro wartete aber dadurch umso mehr Arbeit auf uns: Bilder sortieren und bearbeiten. Es sind Mehrere hundert, wenn nicht sogar mehr als tausend.

Ich habe dann angefangen, meine Bilder vom Portfoliotag zu sortieren bzw. auszusortieren, denn wie ich leider schnell bemerkte, muss ich noch viel üben, um die Bewegungen scharf zu fotografieren. Vorher hatte ich nur immer Pflanzen, kleine Insekten oder ähnliches fotografiert. Jedoch noch nie große, schnelle Tiere.

Kleine Dinge

Mittwoch: Büroarbeit. Ich freute mich, auch eine kleine, aber wichtige Aufgabe übernehmen zu dürfen: Die Bilder von Little Folk zu sortieren: alle Bilder mit Teilnehmern von diesem Event mussten markiert werden. Auch wenn die Aufgabe noch so einfach ist, freute ich mich, etwas zu übernehmen, was Magda auch wirklich half. Außerdem stand wieder Social Media Work auf dem Plan. Am nächsten Tag ging es mit Bildersortieren und grundlegender Bearbeitung weiter. Ich habe viel gelernt und auch gesehen, worauf es ankommt. Spannend, wie anders ein Bild doch aussieht, wenn man es um wenige Grad gedreht und einen vernünftigen Bildausschnitt gewählt hat! Ich hätte nie gedacht, dass es völlig anders wirkt, nach so kleinen Veränderungen. Wir haben sowohl Portraits, als auch Pferdebilder sortiert und mir ist aufgefallen, dass es beim Sortieren ganz darauf ankommt, was auf dem Bild zu sehen ist.

Pferdetrainer mit Pferd in der Reithalle bei der Freiarbeit wird von einer Tierfotografin fotografiert
Foto: Rebekka

Arbeit mit ganzem Herzen

Am letzten Tag des ersten Teils meines Schulpraktikums stand eine fotografische Begleitung eines Pferdetrainers an. Die Großpferde waren im Vergleich zu den Shettys und Reitponys der komplette Kontrast. So groß und trotzdem voller Feingefühl! Wie auch schon am Anfang hatte ich den Auftrag, Backsagefotos zu machen. Es hat Spaß gemacht und war sehr spannend, einem Professionellem Trainer bei seiner Arbeit zuzuschauen. Ich hätte nie gedacht, dass Bodenarbeit so vielfältig sein kann. Man hat richtig gemerkt, wie er auf seine Tiere eingeht und vor allem, dass er Freude bei seiner Arbeit hat.

Die Zeit

Ich finde es irgendwie schade, dass die Zeit meines Schulpraktikums so schnell vergeht, auch wenn das ein Zeichen dafür ist, dass es mir viel Spaß macht und ich Aufgaben erledige, die ich gerne mache.

Auch in der zweiten Woche haben wir ganz viele Bilder, die wir letzte Woche gemacht haben, sortiert und grundlegend bearbeitet. Auch hatte ich endlich die Möglichkeit, die Berühmte Bearbeitungssoftware „Photoshop“ von innen, bzw. bei der Anwendung zu sehen. Ich war überwältigt, wie viele Möglichkeiten und Anwendungen es bietet. Vor allem aber war es erschreckend, wie lange es dauert, bis ein Bild fertig ist. Magda hat drei Bilder bearbeitet und mir nebenbei ein wenig erklär und im Nu waren zwei Stunden vergangen. Auch meine Lehrerin kam zu Besuch, um zu schauen, was ich so mache.

Verschiedene Tiere

Nachdem wir letzte Woche nur Pferde fotografisch begleitet haben, hatten wir nun auch die Möglichkeit, bei zauberhaften Rhodesian Ridgebacks mit frechen Welpen Fotos machen zu dürfen. Diesmal durfte ich sogar nicht nur Backstage, sondern auch „richtige“ Bilder machen. Das war manchmal gar nicht so einfach, ohne die feuchte Hundenase an der Linse zu haben. Wir waren bei der Besitzerin Zuhause und haben die Kuschelzeit genossen. Die Welpen waren so niedlich, dass ich am liebsten noch viel, viel länger geblieben wäre…

Rhodesian Ridgeback Hündin und zwei Welpen auf rotem Teppich
Foto: Rebekka

Zufriedenheit und großer Dank

Jetzt ist meine Praktikumszeit auch schon fast zu Ende. Ich konnte die Vielfältigkeit des Berufes kennenlernen und sehr viel lernen, verschiedenes für mich und meine Zukunft mitnehmen und ich habe definitiv Spaß bei der Arbeit gehabt! Irgendwie ist es traurig, dass die Sommerferien anfangen, ich hätte gerne noch länger hier geholfen. Es war eine sehr abwechslungsreiche Zeit und nie langweilig. Wir haben fotografische Begleitungen mit Hunden, Pferden und Menschen gehabt, Bilder sortiert und sowohl grundlegend, als auch mit Photoshop bearbeitet, wir haben ein bisschen Buchhaltung gemacht, Social Media Work und bestimmt habe ich noch was vergessen.

Empfehlung

Allen, die gerne einen bestimmten Beruf machen wollen, aber nicht einen solchen Praktikumsplatz finden, kann ich nur raten, auch andere Dinge auszuprobieren. Ich habe mindestens genau so viel erlebt, wenn nicht sogar noch mehr, als beim Tierarzt. Auch wenn das nicht mein eigentlicher Berufswunsch ist, denke ich, hilf es mir. So konnte ich hinter die Kulissen schauen, da Magda mich zu fast allen Aufgaben mitgenommen hat. Ob das in einer Tierarztpraxis so gewesen wäre weiß ich nicht. Aber ganz sicher weiß ich, dass ich gesehen habe was Selbstständigkeit wirklich ist. Es ist nicht einfach nur ein Vollzeitjob, es ist deutlich mehr!

Für die Zeit, die schönen Momente, die vielen Erklärungen und dem Schulpraktikum an sich, danke ich Magda von ganzem Herzen. Danke für alles!!

Epilog

Doch eine etwas, was Allgegenwärtig ist, habe ich vergessen. Den wichtigsten Mitarbeiter: Samu. Verantwortlich für den Bereich Spaß, Bewegung und Putz, denn die Haare sind überall. 

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